CDU-Stadtverband Marl

Antrag des Kulturausschusses: Pflege von Skulpturen und Vandalismusschäden im Klinikpark

Sehr geehrter Herr Gesser,

bitte setzen Sie folgenden Antrag auf die Tagesordnung des kommenden Kulturausschusses:

1. Die Skulptur „Huldigung an Oskar Schlemmer“ von Gerlinde Beck (Standort zwischen Eingang/Zufahrt und Gehweg Paraklinik zum Klinikpark auf der Wiese) ist zum einen sehr stark zugewachsen und nicht mehr rundherum einsehbar. Außerdem ist das weiße Podest der Skulptur sehr stark vermoost. Die Bedeutung der Skulptur ist für den Betrachter nicht mehr wahrnehmbar.

Die Verwaltung wird beauftragt, zum einem die Skulptur, insbesondere den weißen Podest, zu säubern und vom starken Bewuchs durch eine Hecke zu befreien, um einen vollständigen Blick auf das Kunstwerk sicherzustellen. Des Weiteren wird die Verwaltung beauftragt eine befestigte Begehung rund um die Skulptur zu schaffen, damit die künstlerische Absicht für den Betrachter vollständig wahrnehmbar ist.

2. Die Skulptur „Blick auf ein Marler Archiv, 1992“ von Michael Jäger (Standort Fensterfassade am Neubautrakt des Klinikum Vest) ist im unteren Bereich der dargestellten Fenster von Büschen zugewachsen. Die Absicht des Künstlers ist zumindest teilweise nur eingeschränkt nachzuvollziehen.

Die Verwaltung wird beauftragt, festzustellen, wer für das Versetzen der die Sicht einschränkenden Büsche zuständig ist und entsprechende Versetzung zu veranlassen.

3. Die Skulptur „Offener Würfel, 1969“ von Erwin Heerich (Standort im Klinikpark) ist im mittleren Metallteil mit Edding beschrieben und beschmutzt. Damit wird das Kunstwerk verunstaltet.

Die Verwaltung wird beauftragt festzustellen, wer für die Reinigung dieser Skulptur zuständig ist und die Information zur Reinigung entsprechend weiterzugeben.

4. Am Christi Himmelfahrt sind im Klinikpark mehrere Wegweiser auf die Parkwege mutwillig aus der Verankerung gehoben bzw. umgeknickt worden. Ebenso ist das Hinweisschild auf die Skulptur „Offener Würfel, 1969“ von Erwin Heerich offensichtlich entfernt worden.

Wir bitten die Verwaltung, die Schäden den zuständigen Stellen zu melden und die Schäden beheben zu lassen.

 

               

Begründung:

Gerlinde Beck hat für ihre Arbeiten den Begriff „Raumchoreographien“ geprägt. Sie will sowohl Raum als auch Bewegung dem Betrachter erfahrbar machen. Bei dieser Skulptur erhebt sich aus einem weißen Podest ein Bühnenraum aus emporsteigenden Bronzeflächen, die mit schwarzen Stahlstangen verspannt sind. Inmitten von sich überragenden, überschneidenden, rhythmisierenden und aufschaukelnden Linien und Flächen befindet sich eine geometrische Gestalt, welche ebenso wie das Raumgefüge an Schlemmers „Triadisches Ballett“ erinnert. Beim Umschreiben der Plastik ändern sich optisch die Flächen und Linien und scheinen in Bewegung zu geraten. Sie suggerieren eine Art mechanischen Tanz. Die Idee der Abstraktion bestimmt die Erscheinung der mechanisch anmutenden Figur im Zentrum der Arbeit.

Michael Jäger eröffnet mit dieser Skulptur eine Vielzahl von Sichtweisen, einen stets wechselnden „Blick auf …“ die Gegenstände, der sich auch ändert, je nachdem, ob man durch das Fenster nach außen oder von außen nach innen sieht. Letztere Sichtweise ist durch den Zuwachs nicht mehr vollständig gewährleistet.

Die mutwillige Beschmierung der Skulptur von Erwin Heerich verunstalten das Objekt und sind des Künstlers nicht würdig.

Mit freundlichen Grüßen

 

Thomas Terhorst                             Thomas Güttel                                                                

Fraktionsvorsitzender                        Ratsherr